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Nach dem Großen Krieg

Bewältigung der Kriegsfolgen und Rückkehr in die Zivilgesellschaft

Das Kriegsende und die Bewältigung der Kriegsfolgen stellten die junge Republik vor eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Zwar war das Land nicht zerstört worden, aber vier Jahre Krieg hatten unübersehbare Spuren hinterlassen.

Zwei Millionen Soldaten waren im Krieg gefallen, dazu kamen noch einmal rund 700.000 zivile Kriegsopfer, in der Mehrzahl Hungertote. 300.000 weitere Todesopfer forderte die "Spanische Grippe", eine weltweite Pandemie, die besonders ab Januar 1919 in Deutschland wütete. Die auf die Erfordernisse des Krieges abgestellte Wirtschaft musste auf die heimische Produktion umgestellt werden, ebenso mussten die über 6 Millionen von der Front zurückkehrenden Soldaten wieder in das Arbeitsleben integriert werden.

Um sozialen Zündstoff zu vermeiden, blieben Teile der Kriegswirtschaft in Kraft, wie die Zwangsbewirtschaftung des Wohnraums und die staatliche Kontrolle der Lebensmittelpreise. Auch 1,5 Millionen Kriegsversehrte mussten versorgt und möglichst wieder in das Wirtschaftsleben integriert werden, was aber bis 1924 nur für die Hälfte von ihnen gelang. Bewältigt werden musste außerdem die Zuwanderung aus den abgetretenen Gebieten. Bis 1925 kamen bis zu 150.000 Menschen aus Elsass-Lothringen und 850.000 so genannte "Grenzlandvertriebene" aus den polnischen Westgebieten.