Hintergrundinformationen
1914 gründete Rosa Luxemburg mit sechs anderen Abgeordneten der SPD (Hermann Duncker, Hugo Eberlein, Julian Marchlewski, Franz Mehring, Ernst Meyer und Wilhelm Pieck) die Gruppe Internationale als oppositionelle Gruppe innerhalb der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Die Gruppe bekannte sich zum sozialistischen Internationalismus, war gegen die Bewilligung der Kriegskredite und forderte die sofortige Einstellung aller Kriegshandlungen.
Am 1. Januar 1916 ging aus dieser Gruppe die Spartakusgruppe hervor. Mit der Spaltung der SPD gehörte die Spartakusgruppe ab 1917 der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) an.
Auf der Reichskonferenz der Gruppe „Internationale“ am 11. November 1918 erfolgte die Umbenennung von „Spartakusgruppe“ in „Spartakusbund“, bzw, die Gründung des Spartakusbundes.
Am 14. Dezember veröffentlichte „Die Rote Fahne“ unter dem Titel „Was will der Spartakusbund?“ die programmatische Grundlage des Spartakusbundes, die von Rosa Luxemburg verfasst worden war. Sozialismus und die Weltrevolution des Proletariats wurden darin als einzigen Weg aus dem Chaos propagiert. Die parlamentarische Demokratie wurde abgelehnt und der Nationalversammlung keine Macht gegen den Kapitalismus zugetraut.
Am 30. Dezember 1918 konstituierte sich die Reichskonferenz des Spartakusbundes als Gründungsparteitag der KPD, der bis zum 1. Januar 1919 im Festsaal des Preußischen Landtages tagte. Daran nahmen Mitglieder des Spartakusbundes, die sog. Bremer Linksradikalen und andere Gruppierungen der Internationalen Kommunisten Deutschlands teil. Noch am ersten Konferenztag wurde die Gründung der Partei unter dem Namen „Kommunistische Partei Deutschlands (Spartakusbund)“ beschlossen.
Am Dienstag, den 31. Dezember 1918, wurde von Rosa Luxemburg das Parteiprogramm vorgestellt, welches einstimmig angenommen wurde.
Größere Auseinandersetzungen gab es auf dem Parteitag über die Beteiligung an den Wahlen zur Nationalversammlung. Die Zentrale des Spartakusbundes setzte sich für die Beteiligung ein, um auch dadurch die Möglichkeit zu haben, die Massen gegen die Regierung und gegen die Nationalversammlung zu mobilisieren. Doch die Mehrzahl der Parteitagsmitglieder entschied sich für den Boykott der Wahl.
Auf dem Gründungsparteitag wurde ein Parteivorstand gewählt, dem folgende Personen angehörten: Hermann Duncker, Käte Duncker, Hugo Eberlein, Paul Frölich, Leo Jogiches, Paul Lange, Paul Levi, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Ernst Meyer, Wilhelm Pieck, August Thalheimer, Johann Knief und Otto Rühle.
In der Folge des Januaraufstandes 1919, dem sog. Spartakusaufstand, wurden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet. Damit verlor die KPD kurz nach ihrer Gründung ihre beiden führenden Köpfe. Kurz darauf wurde auch das Gründungsmitglied Leo Jogiches ermordet.
Als sich die KPD am 6. Juni 1920 erstmals an Reichstagswahlen beteiligte, erhielt sie lediglich 2,1 Prozent der Stimmen und durfte mit Clara Zetkin und Paul Levi (1883-1930) nur zwei Abgeordnete in den Reichstag entsenden.
Der VI. Parteitag (4. bis 7. Dezember 1920 in Berlin) war der Vereinigungsparteitag von KPD und linker USPD. Hierbei schloss sich die KPD mit der linken Mehrheit der USPD zusammen und nahm vorübergehend den Namen Vereinigte KPD (VKPD) an. Die Delegierten wählten einen Vorstand aus zwei Vorsitzenden, sieben Sekretären und fünf Beisitzern (Paul Levi (KPD), Ernst Däumig (ehem. USPD), Heinrich Brandler, Otto Brass, Wilhelm Koenen, Wilhelm Pieck, Hermann Remmele, Walter Stoecker und Clara Zetkin).
Hatte die KPD bei ihrer Gründung nur einige zehntausend Mitglieder, wurde sie durch die Vereinigung mit der USPD-Mehrheit zu einer Massenpartei mit geschätzten 450.000 Mitgliedern Ende des Jahres 1920.