Hintergrundinformationen
Laufen, Fechten, Radfahren, Boxen, Rudern oder Turnen - der Sport wird in der Zeit der Weimarer Republik zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung.
Virtuelle Ausstellung
Schon seit der Reichsgründung 1871 war das Turnen in den Schulen und beim Militär fest verankert. Es diente der "Leibesertüchtigung". In der Zeit der Weimarer Republik erfreuten sich Turnvereine zunehmend großer Beliebtheit.
Anfang der 1920er Jahre wird das Rhönrad erfunden und erstmals 1925 in der Rhön angemeldet - daher der Name dieses Sportgerätes.
Modernes Turnen nach Neumann-Neurohde in Berlin / Grunewald! Studentinnen beim Ausführen der Wage, welche den Körper dehnen und geschmeidig machen soll. (Originalbilddtitel)
In der Zeit der Weimarer Republik boomte der Boxsport. Der erste öffentliche Boxkampf fand 1919 in Deutschland statt. Die ersten Deutschen Meisterschaften wurden ein Jahr später veranstaltet. Die Boxkämpfe wurden zu Großereignissen: Zeitungen berichteten, und große Kampfe gelangten als Boxfilme ins Kino. Große Bekanntheit erlangte Max Schmeling. Er wurde 1927 Europameister im Schwergewicht und 1930 im Kampf gegen Jack Sharkey (USA) Weltmeister. Ein Jahr später gelang ihm die Verteidigung dieses Titels.
Autorennen zogen ebenso wie Boxveranstaltungen viele Zuschauer an.
Schon ab 1911 fanden jährlich Sechstagerennen statt, sowohl auf der AVUS als auch im Berliner Sportpalast. In der Zeit der Weimarer Republik war der Radsport sehr populär und zog große Zuschauermengen an.
Der Trend zum Praktischen wurde auch in der Sportmode deutlich. Frauen konnten Sporthosen tragen, die zum Beispiel beim Reiten oder Skifahren den Rock ersetzten. Für den Tennissport allerdings wurde 1921 eigens ein Rock entworfen.
Zwischen 1920 und 1932 fanden alle vier Jahre Olympische Sommer- und Winterspiele statt. Deutschland durfte erstmals im Jahr 1928 teilnehmen. Bei den Olympischen Winterspielen in St. Moritz 1928 erkämpfte Deutschland eine Bronzemedaille.
Auch der zunehmende Frauenanteil in verschiedenen Sportarten ist ein Zeichen für die Aufbruchstimmung in der Zeit der Weimarer Republik.
Das Entscheidungsspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem Hamburger Sportverein (2:0) fand am 8. Juni 1924 unter Beteiligung von 35.000 Zuschauern statt.
Im Kaiserreich noch als "undeutsche Fußlümmelei" bezeichnet, entwickelte sich der Fußball zum Massenmagnet. Hunderttausende strömten wöchentlich in die Stadien.
Laufen, Fechten, Radfahren, Boxen, Rudern oder Turnen - der Sport wird in der Zeit der Weimarer Republik zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung.