Aus dem Bestand PH 8-V wurde die nur unvollständig erhaltene Überlieferung der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, die die Gerichtsakten zum Fall der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg umfassen, digitalisiert.
Die Garde-Kavallerie-Schützen-Division war ein im Frühjahr 1918 hauptsächlich aus der Garde-Kavallerie-Division und Einheiten anderer Divisionen gebildeter Verband der Preußischen Armee. Die Garde-Kavallerie-Division war wie auch die anderen ihr zugeführten Einheiten zuvor an der Ostfront eingesetzt. Ab Mai 1918 erfolgte der Einsatz der Garde-Kavallerie-Schützen-Division an der Westfront, ab Oktober 1918 der Rückmarsch in die Heimat.
In der Folge wurde die Garde-Kavallerie-Schützen-Division in Berlin zur Aufstandsbekämpfung eingesetzt, zunächst in den Weihnachtskämpfen am 24.12.1918 gegen die Volksmarinedivision und schließlich im Januar 1919 bei der Bekämpfung des Spartakusaufstandes. Die Führung der Garde-Kavallerie-Schützen-Division veranlasste die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, Angehörige der Division waren die Täter. In der Folge wurde aufgrund der militärgerichtlichen Zuständigkeit das Gericht der Garde-Kavallerie-Schützen-Division mit der juristischen Aufarbeitung des Falles betraut. Nach Auflösung der Division am 1. Juli 1919 wurde das Verfahren vom Gericht der Reichswehr-Brigade III weitergeführt. Nach Auflösung der Militärgerichtsbarkeit am 20. Oktober 1919 wurde das Verfahren vom Landgericht II in Berlin fortgesetzt.
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Digitalisierte Akten militärischer Stellen
Kurze inhaltliche Beschreibungen und Direktlinks zu invenio
Nach Erreichen der Heimat wurden die Frontverbände des Deutschen Heeres demobilisiert, viele Soldaten verließen ihre Einheiten auch schon vorher. Für die Bekämpfung der revolutionären Aufstände und Unruhen griff die Reichsregierung daher auf eilends gebildete Freiwilligenformationen unter Führung erfahrener Offiziere zurück – die Freikorps. Nach Stabilisierung der Reichsregierung wurden diese in der Regel republikfeindlich eingestellten Formationen wieder aufgelöst. Einzelne Freikorps fanden ihren Weg in die Vorläufige Reichswehr, manche kämpften zunächst in anderer Form im Baltikum oder in Oberschlesien weiter. In der Nachfolge der Freikorps entstanden an vielen Stellen im Reich Einwohnerwehren.
Die im Bundesarchiv vorhandene Überlieferung wurde vollständig digitalisiert.
Im 1916 eingerichteten Marinearchiv wurde vor allem das Seekriegsgeschehen 1914-18 wissenschaftlich bearbeitet und in Publikationen dargestellt. Aber auch die revolutionären Geschehnisse 1918/19 und die Einsätze von Marineeinheiten in Bürgerkrieg und Grenzschutz der frühen 1920er Jahre sollten bearbeitet werden. Hierzu entstanden Materialsammlungen und Ausarbeitungen. Hinzu kommen die eigentlichen Geschäftsakten des Marinearchivs aus dieser Zeit.
Digitalisiert wurden v.a. Akten der Klassifikationsgruppe 8.3 "Material zu Revolution und Nachkriegswirren 1917-1920“.
Das Marinekommandoamt trat 1919 an die Stelle des aufgelösten Admiralstabes und übernahm dessen Funktionen. Von ihm sind zahlreiche Unterlagen aus der Revolutions- und Umbruchsphase überliefert. Digitalisiert wurden 420 Akten v.a. aus den Klassifikationsgruppen 1.2.4 Verluste, Kriegsgefangene, Internierte, 1.2.5. Demobilmachung, 1.3. Revolutions- und Friedensvertragsangelegenheiten sowie 4.19.3. Deutsche Kriegsverbrechen.
ListModul
- Direktlink zum Bestand RM 20 Marinekommandoamt der Reichsmarine und Kriegsmarine
- RM 20 Klassifikationsgruppe 1.2.2 Denkmäler und Kriegsgräber
- Direktlink zum Bestand RM 20: Klassifikationsgruppe 1.2.4 Verluste, Kriegsgefangene, Internierte
- Direktlink zum Bestand RM 20: Klassifikationsgruppe 1.2.5 Demobilmachung, Abwicklung
- RM 20 Klassifikationsgruppe 1.2.6 Minensuchangelegenheiten
- Direktlink zum Bestand RM 20: Klassifikationsgruppe 1.3 Revolutions- und Friedensvertragsangelegenheiten
- RM 20 Klassifikationsgruppe 4.10.3 Innere Unruhen
- RM 20 Klassifikationsgruppe 4.19.3 Deutsche Kriegsverbrechen
Von der Marinestation der Ostsee der Kaiserlichen Marine in Kiel, die 1853 in Danzig als Marinestation der Ostsee der Preußischen Marine gegründet wurde, sind Unterlagen der Soldatenräte im Bereich der Marinestation überliefert (siehe Klassifikationsgruppe 10 Ostsee-Station). Neun Akten wurden hier digitalisiert.
Als erste ständige Kommandobehörde im Flottenbereich wurde 1891 das Kommando der Manöverflotte eingerichtet und 1897 in Kommando des 1. Geschwaders umbenannt. Daraus wurde 1902 die aktive Schlachtflotte, seit 1907 Kommando der Hochseeflotte, im 1. Weltkrieg Kommando der Hochseestreitkräfte genannt. 1919 wurde die Dienststelle aufgelöst.
Digitalisiert wurden Akten aus der Demobilmachungsphase über Soldatenräte und Meuterei.
Aus der Marinestation der Ostsee der Kaiserlichen Marine wurde bruchlos die Marinestation der Ostsee der Reichsmarine. Von ihr sind Unterlagen zum Einsatz von Einwohnerwehren und Freiwilligenverbänden überliefert (siehe Klassifikationsgruppe 1.1. Admiralstab / Führungsstab). Zehn Akten v.a. zu Unruhen und dem Revolutionsgeschehen wurden aus diesem Bereich digitalisiert.
Auch aus der Kaiserlichen Marine bildeten sich Ende 1918 Freiwilligenformationen. Diese, in der Regel republikfeindlich eingestellten Formationen, wurden für die Bekämpfung der revolutionären Aufstände und Unruhen eingesetzt und mit Stabilisierung der Reichsregierung aufgelöst. Es kam zum Teil zur Fortsetzung des Kampfes im Baltikum und in Oberschlesien. Der Bestand wurde nahezu vollständig digitalisiert. Insbesondere von der Marinebrigade Ehrhardt und der Marinebrigade Loewenfeld sind zahlreiche Unterlagen überliefert.