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Räte, Revolution, Republik

Umbruch des politischen Systems

Am 4. November 1918 läutete eine Meuterei kriegsmüder Soldaten das Ende des deutschen Kaiserreiches ein. Ausgelöst von Soldaten der Hochseeflotte breitete sich die Revolution von Kiel wie ein Lauffeuer über das Deutsche Reich aus. Nahezu widerstandslos brach das alte Regime in sich zusammen.

Der nach der Ausrufung der Republik gegründete Rat der Volksbeauftragten musste das zukünftige politische System aufbauen und gleichzeitig die Folgen des gerade beendeten Großen Krieges bewältigen. Trotz eines breiten gesellschaftlichen Konsenses für eine parlamentarische Demokratie, die von einer Nationalversammlung ausgestaltet werden sollte, kam es zu heftigen, oft gewalttätigen Auseinandersetzungen mit denjenigen, die diesen Konsens nicht mittragen wollten.

Zunächst waren es die enttäuschten Revolutionäre des Spartakusbundes, die zum offenen Kampf gegen die junge Republik aufriefen, später sammelten sich auch auf der extremen Rechte die Gegner, die in paramilitärischen Verbänden organisiert auch vor politischen Morden nicht zurückschreckten. So überschattete die alltägliche Gewalt Deutschlands Weg in die Demokratie, die mit der Weimarer Reichsverfassung im August 1919 ihr Fundament erhielt.