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Tod von Gustav Stresemann

Kalender 3. Oktober 1929

Trauerzug für den verstorbenen Gustav Stresemann, Oktober 1929

Am 3. Oktober 1929 verstarb der ehemalige Reichskanzler und Außenminister Gustav Stresemann in Berlin.

Gustav Stresemann war 1878 geboren worden und wuchs in einer mittelständischen Kaufmannsfamilie auf. Seine Karriere begann bereits im Kaiserreich. 1908 war er mit nur 30 Jahren der jüngste Abgeordnete im Reichsta. 1917 wurde er Fraktionsvorsitzender der Nationalliberalen Partei. Im Ersten Weltkrieg unterstützte Stresemann bis zuletzt die Bestrebungen der Obersten Heeresleitung unter Ludendorff und Hindenburg. In Folge stellten der verlorene Krieg sowie die Revolution eine niederschmetternde Erfahrung für ihn dar.

Gustav Stresemann musste sich zunächst mit der demokratischen Staatsform anfreunden, wurde aber zum "Vernunftrepublikaner" und schließlich am 13. August 1923 als Vorsitzender der DVP zum Reichskanzler einer Großen Koalition, die aus SPD, DDP, Zentrum und DVP bestand, ernannt. Unter ihm wurde der passive Widerstand gegen die Ruhrbesetzung beendet und die Währungsreform am 15. November 1923 durchgeführt. Stresemanns Kanzlerschaft dauerte nur etwa 100 Tage und endete durch ein Misstrauensvotum in Folge der Ungleichbehandlung von Sachsen und Bayern (Umsturzversuche).

Von 1923 bis 1929 war Gustav Stresemann Außenminister und versuchte Deutschland aus seiner außenpolitischen Isolation zu befreien. So war er u.a. an den Verhandlungen zum Dawes-Plan und dem Abschluss der Locarno-Verträge beteiligt. Er unterzeichnet ein Nichtangriffsbündnis (Briand-Kellog-Pakt) und besuchte als erster deutscher Außenminister Frankreich nach Abschluss des Versailler Vertrages.