Virtuelle Ausstellung
Karneval im Wandel der Zeit
Vor und während der "Fünften Jahreszeit": Maskenmaler investieren viel Zeit für die Herstellung von Kostümen, Scherzartikeln und Masken - manche sogar hauptberuflich, wie dieser Maskenmaler der ehemaligen Carl Hanf KG aus Ohrdruf beim Thüringer Wald. Februar 1971
Fasching auf dem Eis: Je nach Region und Klima fallen Faschingsfeiern sehr unterschiedlich aus. Im Februar 1934 begaben sich diese Feiernden auf den zugefrorenen St. Moritzsee.
Erster Rosenmontagsumzug in Köln seit 1914: Nach kriegsbedingter Unterbrechung und zeitweisen Verboten infolge der Rheinlandbesetzung ist nun der Straßenkarneval wieder möglich. Februar 1927
Auch die Kleinen feiern schon mit: Kindergardisten auf einer Umzugskutsche beim Bonner Karneval. 13. Februar 1961
"Närrische" Lehrer: Fasching an einer Berliner Schule. 6. Februar 1955
Karnevalsumzug in Wasungen: Prinz Klaus II. zieht an zehntausenden Schaulustigen in dem kleinen thüringischen Ort vorbei. 28. Februar 1976
Faschingsgenuss: Dresdner Werbeplakat von 1955.
"Carnaval de Paris": Ausgelassene Stimmung in der französischen Hauptstadt. Februar 1929
Karikiert: Wirtschaftsminister Ludwig Erhard war bereits vor seiner Kanzlerschaft einer der prominentesten Köpfe in der Bundesregierung. 13. Februar 1961
Brauchtum: Nicht auf den karnevalistischen Brauch verzichten wollten auch einige Deutsche in Übersee. Konsul Dr. Wagner feiert auf diesem Bild mit Gästen den Faschingsball in Hongkong. 1927
Tradition: Dem Besuch der jährlich wechselnden Prinzenpaare können sich die Bundeskanzler in Bonn nicht entziehen. 21. Februar 1990
Hintergrundinformationen
Begleitend zur diesjährigen Karnevals- oder Faschingszeit zeigt das Bundesarchiv in einer Online-Galerie einige Bildeindrücke von früheren Feierlichkeiten dieser Art.
Sowohl die Bezeichnungen "Fastnacht" als auch "Karneval" ("carne levale" - Zeit, in der das Fleisch 'weg' ist) verraten, dass sich diese Tradition des christlichen Abendlands auf die Phase vor der mit Aschermittwoch beginnenden, 40-tägigen Fastenzeit bezieht, also auf deren Vorabend ("Nacht"). Das ausgelassene und im späteren Verlauf mehrtägige Feiern wurde so wohl auch dazu genutzt, die verderblichen Vorräte zu verspeisen, deren Verzehr in der Fastenzeit nicht mehr gestattet gewesen wäre.
Vorbilder für eine solche Tradition und vergleichbare Bräuche finden sich seit der Frühzeit in vielen Kulturen, etwa mit den römische Saturnalienspielen. Häufig geschahen diese Feste im Zeitraum der Wintersonnenwende, des Jahreswechsels oder des Beginns der neuen Vegetationsperiode und vor mythischem oder religiösen Hintergrund, begleitet mit Musik und Maskierungen. Letztere halfen dabei, den Karneval zu einem gesamtgesellschaftlichen Ereignis zu machen, in der es durch die allgemeine Anonymität für die Dauer der Feierlichkeiten keine unterschiedliche Behandlung der Menschen, Klassen, Schichten und Stände geben sollte.
Die Online-Galerie wurde während eines studentischen Praktikums im Bundesarchiv durch Herrn Kent Michaelis erstellt.