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Gründung des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der DDR

Kalender 1. Juni 1957

Beispiel für das Engagement des Verbandes ist die Einführung einer Sendung für Hörgeschädigte im Fernsehen der DDR

Vor 60 Jahren gründete sich am 1. Juni 1957 der Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verbandes der DDR (GSV) unter dem Namen „Allgemeiner Deutscher Gehörlosenverband der DDR“. Ziel der Verbandsarbeit war es, die Interessen Gehörloser und Hörgeschädigter zu vertreten und für Ihre Integration im beruflichen und gesellschaftlichen Bereich zu sorgen.

1973 fand die Umbenennung in „Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verband der DDR“ statt. Schon seit 1961 wurden auch Schwerhörige in den Verband aufgenommen. 

Der Verbandsaufbau entsprach dem demokratischen Zentralismus.  Die Arbeit wurde sowohl durch hauptamtliche als auch durch zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter getragen, die sich auf den verschiedenen Ebenen der Organisation für Freizeitangebote engagierten, über (Weiter-)Bildungsmöglichkeiten informierten und als Ansprechpartner in allen Lebenslagen für Hörgeschädigte fungierten.

Einen Überblick über die Aufgaben des GSV gibt der Bericht über die Aktivitäten im „Internationalen Jahr der Geschädigten“ 1981, der auch Zeugnis für die Entwicklung des Verbandes von einer zunächst kleinen Interessenvertretung hin zu einer Massenorganisation ist.

Ein Beispiel für das Engagement des Verbandes ist die Einführung  einer Sendung für Hörgeschädigte im Fernsehen der DDR. Vielen Mitglieder des GSV wünschten sich mehr Untertitel und Gebärden in Filmen und Fernsehsendungen, außerdem sollte für und über Gehörlose und Schwerhörige berichtet werden. Seit 1975 stand der GSV mit Verantwortlichen von Staat und Rundfunk in Kontakt, um auf ein Angebot für Hörgeschädigte hinzuwirken. Nach anfänglichen Problemen konnte schließlich 1983 die erste Folge der Sendung „Im Bilde“ ausgestrahlt werden.

1991 gliederten sich die Gehörlosen und Schwerhörigen der DDR den jeweiligen bundesdeutschen Verbänden an.

Das überlieferte Schriftgut des GSV wird im Bestand DY 18 in der Stiftung Archiv der Parteien der Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv verwahrt. Dieser enthält v.a. Akten zu internationalen Verbindungen des Verbandes, zur Arbeit der Bezirksvorstände des GSV, zur Jugend- und Kulturarbeit und zur Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und anderen Institutionen zu Problemen und Fragen der Gehörlosen und Schwerhörigen sowie Unterlagen der Redaktion der Verbandszeitschrift „gemeinsam“.