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Austritt des Deutschen Reichs aus dem Völkerbund

Kalender 14. Oktober 1933

Berlin, Voßstraße, "Adolf-Hitler-Haus".- Plakat "Ein Volk ein Führer ein Ja" anlässlich der Reichstagswahlen und der Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund, November 1933

Unter dem Eindruck der Verheerungen des Ersten Weltkrieges wurde 1920 der Völkerbund gegründet. Er sollte den Ausbruch eines weiteren Weltkrieges verhindern und das Rüstungsgeschehen in Europa kontrollieren.

Seine Satzung war Teil des Versailler Vertrags, doch in Ermangelung eigener Exekutivkräfte, ausgewogener Repräsentativität und wegen des Erfordernisses, viele Beschlüsse nur einstimmig fassen zu können, erwies sich die Organisation oft als zahnloser Tiger. Den Ausbruch des Zweiten Weltkrieg konnte der Völkerbund nicht verhindern. Die faktische Nachfolge traten nach dem Krieg die Vereinten Nationen (UNO) an. Der Völkerbund löste sich 1946 selbst auf.

Deutschland war 1926 in den Völkerbund aufgenommen worden (vgl. Gesetz über die Verträge von Locarno und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund vom 28.11.1925 - Reichsgesetzblatt, Teil II, Nr. 52, 1925). Dieser verwaltete das Saargebiet, die Freie Stadt Danzig, das Memelland, Oberschlesien sowie die ehemaligen deutschen Kolonien: Kamerun, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika, Togo, Deutsch-Neuguinea und Deutsch-Samoa. Dass man Deutschland in Fragen der militärischen Rüstung nicht gleichberechtigt behandeln wollte, brandmarkte Adolf Hitler als Diskriminierung und „bewusste Deklassierung unseres Volkes“.

Am 14. Oktober 1933 erklärte er den Austritt des Deutschen Reiches aus dem Völkerbund und somit auch aus der Genfer Abrüstungskonferenz. Dies teilte die deutsche Regierung dem Staatenbund am 19. Oktober auch formell mit.

Am 12. November 1933 fand zugleich mit den Wahlen zum Reichstag eine nachträgliche Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund statt, die eine Zustimmung von rund 95 Prozent der Wahlberechtigten erbrachte. Es galt eine zweijährige Kündigungsfrist, wodurch Deutschland de jure noch bis 1935 Mitglied des Völkerbunds blieb. Das Personal wurde aus allen Gremien abgezogen. Die gleichgeschaltete Deutsche Liga für Völkerbund (seit 1933 Deutsche Gesellschaft für Völkerbundsfragen) war nicht viel mehr als ein Sprachrohr der NS-Außenpolitik.