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Weihnachtskämpfe am Berliner Schloss

Kalender 23. Dezember 1918

Berliner Morgenpost vom 27. Dezember 1918

Die Berliner Morgenpost schrieb am 27. Dezember 1918: „...Auf dem Straßendamm der Linden sausten Autos mit Damen und Herren in Pelzen, flirtete die Berliner Jugend, promenierten die feiertäglich geputzten Menschen zu Zehntausenden in heiterster Laune, und so hätte sich Weihnachten 1918 in nichts anderem von früheren Feiertagen unterschieden, hätten nicht oben im Schloß eine Anzahl Leichen aufgebahrt gelegen, die grausige Kunde davon gegeben, daß ein Bruderkrieg den Frieden der stillen Weihenacht so blutig unterbrochen hatte.“

Die Volksmarinedivision, eine Formation bewaffneter Matrosen der ehemaligen Kaiserlichen Marine, war nach dem 9. November 1918 zum Schutz des Regierungsviertels in Berlin aufgestellt und im Berliner Schloss einquartiert worden. Die vom Rat der Volksbeauftragten geplante erhebliche Reduzierung der Truppenstärke und die Verweigerung von Soldzahlungen führten am 23. und 24. Dezember 1918 zu den sog. Weihnachtskämpfen zwischen der Volksmarinedivision und regulären Truppen der OHL. Im Verlauf der Kämpfe, bei denen der Stadtkommandant Otto Wels entführt wurde, starben 56 Soldaten der regulären Truppen und elf Matrosen. Die Auseinandersetzungen waren der Anlass für den Bruch zwischen MSPD und USPD, deren Vertreter aus dem Rat der Volksbeauftragten ausschieden.

Die Berliner Morgenpost schrieb dazu am 27. Dezember 1918:

… Auf dem Straßendamm der Linden sausten Autos mit Damen und Herren in Pelzen, flirtete die Berliner Jugend, promenierten die feiertäglich geputzten Menschen zu Zehntausenden in heiterster Laune, und so hätte sich Weihnachten 1918 in nichts anderem von früheren Feiertagen unterschieden, hätten nicht oben im Schloß eine Anzahl Leichen aufgebahrt gelegen, die grausige Kunde davon gegeben, daß ein Bruderkrieg den Frieden der stillen Weihenacht so blutig unterbrochen hatte.


(Berliner Morgenpost vom 27.12.1918, BArch R 901/55584)

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