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Kapp-Lüttwitz-Putsch 1920

  • Weimarer Republik (1918-1933)

Hintergrundinformationen

Seit Sommer 1919 existierten in rechten republikfeindlichen Kreisen Pläne zum Umsturz der Regierung. Im Mittelpunkt stand hier die sogenannte Nationale Vereinigung um General Ludendorff und den ostpreußischen Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp, Mitbegründer der Deutschen Vaterlandspartei. Diese knüpften Kontakte zu General Walther von Lüttwitz, dem Chef des Reichswehrgruppenkommandos I in Berlin, dem auch zahlreiche Freikorps, u.a. die Marinebrigade Ehrhardt, unterstanden.

Als in Folge der im Versailler Vertrag festgeschriebenen Demobilisierung die Freikorps und Einwohnerwehren aufgelöst werden sollten und die Regierung Anfang März die Auflösung u.a. der Marinebrigade Ehrhardt verfügte, besetzte Lüttwitz am Morgen des 13. März 1920 mit eben dieser Brigade das Regierungsviertel in Berlin. Reichspräsident Ebert und die Reichsregierung flohen nach Dresden und von dort nach Stuttgart.

Wolfgang Kapp rief sich selbst zum neuen Reichskanzler aus. Lüttwitz wurde zum Reichswehrminister und Oberbefehlshaber der Reichswehr ernannt. Doch die abwartende Haltung der Berliner Ministerialbürokratie und der von den Gewerkschaften ausgerufene Generalstreik führten zum schnellen Scheitern des Putsches. Am 17. März 1920 flüchteten Kapp, Lüttwitz und Erhardt ins Ausland.